Angst bis Zuversicht - vor Stammzelltransplantation

Von Angst zu Zuversicht – 5 Schritte auf deinem Weg durch die Stammzelltransplantation

Der Moment der Diagnose verändert alles. Als mein Arzt mir vor einigen Jahren eröffnete, dass ich eine MDS habe, die nur durch eine Stammzelltransplantation geheilt werden kann, standen alle Uhren plötzlich still.

Es begann eine unsichere Zeit. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Drang, so viel wie möglich über die Transplantation zu erfahren, und der Angst vor der Therapie.
Vielen Patienten geht es so: Die Angst vor der Stammzelltransplantation prägt sie in dieser Zeit.

In diesem Artikel zeige ich dir fünf Schritte, wie du in dieser Phase den Weg von Angst zu Zuversicht gehen kannst. Die fünf Punkte sind inspiriert von meinem Freebie „Du schaffst das – Wie du zuversichtlich in deine Stammzelltransplantation gehen kannst.

Der 1. Schritt: Akzeptiere was ist und gewinne deine innere Ruhe zurück

1. Schritt: Akzeptiere, was ist – und gewinne innere Ruhe zurück

Wissen hilft gegen Angst vor Stammzelltransplantation

Es ist schwierig im Angesicht einer bösartigen Erkrankung die Situation zu akzeptieren. Besonders die Angst vor dem Ungewissen ist quälend. Bei mir hat die Phase der Vorbereitung bis zur Stammzelltransplantation über drei Monate gedauert. In dieser Zeit bin ich die Therapie, so wie die Ärzte sie mir geschildert haben, in Gedanken immer und immer wieder durchgegangen. Verbunden mit der Frage: „Soll ich das wirklich tun? Soll ich mich dieser Therapie und damit dieser Gefahr aussetzen?“ wurde das Ganze zu einem immer drehenden Gedankenkarussell.

Erst als ich erkannt habe, dass ich keine andere Wahl hatte, begann ich zu akzeptieren und nach vorne zu schauen. Ich konnte nicht mehr rückwärts hadern und fragen, warum ich diese Krankheit hatte. Mit jeder Woche wollte ich diesen Schritt nach vorne machen und mich auf den Weg zur Heilung begeben.

Für dich gilt auch:
Akzeptieren ist ein Ankommen in der Realität und gibt dir die Kraft, das Unvermeidliche anzunehmen.

Und: Wissen hilft gegen Angst.
Je besser du verstehst, was in den nächsten Wochen auf dich zukommt, desto mehr Sicherheit gewinnst du zurück.
Notiere dir alles, was du wissen möchtest, und befrage deine Ärzte. suche das Gespräch mit Menschen, die die Transplantation bereits erlebt haben – und informiere dich in vertrauenswürdigen Quellen.

Auch in meinem Blog findest du viele Beiträge, die dir helfen, dich vorzubereiten: von der Vorbereitung über die Klinikzeit bis zur Zeit danach.

2. Schritt: Vertraue der Medizin – Wissen hilft gegen Angst

„Moderne Medizin auf deiner Seite: Heute besser und sicherer denn je.“

Moderne Kliniken für Stammzelltransplantation

Der nächste Schritt ist Vertrauen. Lerne die Klinik kennen, in der du dich für deine Transplantation begibst, lerne die Ärzte und vielleicht auch schon die Pfleger kennen. Diese Menschen werden dich in den nächsten Wochen begleiten, und sie haben (bestimmt) alle einen großen Erfahrungsschatz, wie sie dir helfen können.

Denn: Die Therapie der Stammzelltransplantation ist seit über zwanzig Jahren in vielen ausgewählten Kliniken etabliert. So wurden in den 90er Jahren jährlich 2000 bis 3000 Transplantationen durchgeführt, seit 2020 jährlich schon 6.000 bis 7.000 in Deutschland.

In den letzten Jahren haben sich Stammzelltransplantationen enorm weiterentwickelt.
Neue Antibiotika, gezielte Therapien und engmaschige Betreuung machen den Weg heute sicherer als je zuvor.

Für dich bedeutet das:

Auch, wenn du Angst vor Komplikationen hast: Du bist nicht allein in diesem Prozess. Du wirst begleitet durch geschulte und erfahrene Ärzte, Pflegekräfte und vielleicht auch Psychologen. Sie alle werden dich unterstützen, sicher durch diese Zeit zu kommen. Vertrauen ist das wichtigste, das dir jetzt hilft.

3. Schritt: Erinnere dich daran, dass du gebraucht wirst

„Du bist wertvoll für andere – deine Mitmenschen brauchen dich noch.“

Zwei Jahre nach der Transplantation flog ich, noch gezeichnet von GvHD, mit meiner Tochter ein paar Tage nach England.

In Momenten der Schwäche kommt oft das Gefühl: „Ich bin eine Belastung für meine Familie.“
Auch mir ging es zum Zeitpunkt meiner Aufnahme in die Klinik so. Ich hatte zwei Kinder, einen berufstätigen Mann (im Dauerstreß, auch ohne meine Krankheit), und einen Hund.

Besonders Sorgen machte ich mir um meine keine Tochter, die erst sieben Jahre alt war. Ich fragte mich oft, wie sie die lange Zeit meines Krankenhaus-Aufenthaltes ohne mich verkraften würde.

Aber ich lernte, dass die Familie sich gerne und selbstverständlich um mich kümmerte. Dass ich in den Mittelpunkt meiner Familie rutschte. Wochenlang stand meine Heilung im Vordergrund.

Nicht nur mein Mann, sondern auch meine entferntere Familie stand mir in dieser Zeit mit ganzer Kraft zur Seite. Meine Schwägerin zum Beispiel nahm unsere beiden Kinder für vier Wochen mit in Urlaub. Das war eine große Entlastung für uns.

Ich habe viel daraus mitgenommen, besonders das Bewusstsein von Zusammenhalt und Bindung in der Familie.

Für dich bedeutet das: Nimm Hilfe an, und habe keine Angst davor, eine Belastung für andere zu sein. Die kommenden Wochen darf es einmal nur um dich gehen. Du wirst Liebe, Fürsorge und Unterstützung bekommen, und darfst sie wahrnehmen. Denn deine Mitmenschen zeigen dir damit, dass du gebraucht bist.

4. Schritt: Finde neue Wege, mit Angst umzugehen

„Wenn dich die Sorge überkommt, lenke dich ab – tu, was dir guttut.“

Ablenkung gegen Angst bei Stammzelltransplantation

Bei mir kamen Ängste und Sorgen in den ersten Wochen nach der Transplantation. Zuhause fühlte ich mich nicht mehr so sicher, wie unter der Obhut der Ärzte und Pfleger. Meine gewohnte Alltagsstruktur durch meine Arbeit fehlte mir. Ich musste mir etwas anderes suchen, das meinen Tag ausfüllte und mir half, nicht ins Gedankenkarussell zu geraten.

In dieser Zeit begann ich mich kreativ zu beschäftigen, ich spielte Klavier und ich holte meine Nähmaschine heraus. Kleine, feine Hobbies, die mich von meinen Sorgen ablenkten -den ganzen Tag lang.

Das kannst auch du tun:

Auch du kannst dir einfache Dinge suchen, die dir Lebensfreude geben. Musik hören, schreiben. Selbst eine Netflix Serie zu schauen, was du sonst nie tagsüber tun würdest, hilft dir, dich abzulenken. Solche kleinen Inseln der Ablenkung helfen, dir bewusst zu machen, dass du mehr bist als nur ein Patient oder eine Patientin. Es ist ein kleiner Schritt zurück in einen normalen Alltag.

5. Schritt: Schau nach vorn – dein neues Leben wartet auf dich

„Freue dich auf das, was danach kommt – dein neues Leben nach der Klinikzeit.“

Lebensfreude nach Stammzelltransplantation

Die Transplantation ist nicht das Ende, sondern ein Übergang.
Viele berichten, dass sie nach dieser Zeit bewusster leben, klarer spüren, was zählt, und dankbarer sind.

Nutze das für dich:
Du kannst jetzt schon beginnen, dich auf das Danach zu freuen. Plane einfache, kleine Dinge – wo möchtest du einen Spaziergang machen, welches Wiedersehen wird dir wichtig sein, oder welches Lieblingsessen möchtest du bald wieder genießen?

Jeder Gedanke an das Leben danach gibt dir neue Lebensfreude und eine neue, wertvolle Perspektive.

Fazit

In der Zeit vor der Stammzelltransplantation wirst du von Sorgen und Ängsten betroffen sein. Deine Gedanken drehen sich im Kreis.

Die fünf Schritte auf dem Weg von Angst zu Zuversicht heißen:

  • Akzeptanz
  • Vertrauen in die Medizin
  • Du wirst noch gebraucht, du bist wertvoll
  • Ablenkung
  • Hoffnung -Freue dich auf die Zukunft


Wenn du dich auf diese fünf Schritte einlässt, wirst du Schritt für Schritt mehr Zuversicht bekommen. Jeder Schritt kann dir helfen, aus dem Sorgen – Karussell herauszukommen und nach vorne zu schauen.

👉 Wenn du tiefer einsteigen möchtest habe ich jetzt noch etwas für dich.
Hol dir mein kostenloses Freebie „Du schaffst das – 10 Powergedanken für deine Transplantation“. Dort findest du noch mehr Gedanken, die dir helfen, wenn deine Angst zu laut wird.
Hier geht es zu diesen Powergedanken: Klick hier!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert