Spätestens seit dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nickolson und wissen die meisten, was eine Bucket Liste ist.
Es ist eine Liste mit all den Wünschen und Träumen, die du noch erleben und dir erfüllen möchtest, vor deinem Lebensende.
Das klingt jetzt ein ziemlich dramatisch, und vielleicht auch sehr negativ.
Aber, hey, ich finde es ist etwas sehr Schönes, seine ureigensten, geheimsten Wünsche einmal aufzuschreiben und sie sich damit ins Bewusstsein zu rufen.
Ich habe viele Wünsche in meinem Kopf, aber aufgeschrieben habe ich sie noch nie. Deshalb bin ich jetzt, inspiriert durch eine große Blogartikel Aktion von dem Blogging-Coach Judith Peters darauf gekommen, dass es an der Zeit ist, dies einmal zu tun.
Hier ist sie also – meine Liste mit den Dingen, die mir in meinem Leben noch wichtig sind, und die erledigt werden sollten.
Schau selbst und lass dich inspirieren – meine Bucket Liste
- Nach Island reisen – dort auf einem Islandpony reiten
- Noch einmal Kalifornien reisen (das letzte Mal war ich 16 Jahre alt)
- Mit Blick aufs Meer einmal wachwerden
- Die Geschwister von Sherlock treffen
- Mit der ganzen Familie auf den Eiffelturm
- Noch einmal nach Israel reisen (das letzte, einzige Mal war es in 1991)
- Eine Bergwanderung machen (und es hoffentlich bis zum Gipfel schaffen)
- Eine ganze Nacht durchtanzen
- Noch einmal an den Wörthersee reisen
- Eine Woche durch Deutschland fahren und liebe Freunde und Verwandte besuchen, die ich lange nicht gesehen habe
- Mit dem Fahrrad an der Donau entlang fahren
- Das Polarlicht sehen
- Eine Kreuzfahrt machen – gerne nach Skandinavien
- Ein Buch über Island schreiben, am liebsten einen Island-Roman
- Ein Sachbuch über Hunde schreiben
- Jazzklavier lernen
- Ein weiteres Konzert von Coldplay besuchen (das letzte war im Juli 2022!)
- Einen online Kurs übers Schreiben erstellen
- Eine Lesereise machen
- Eine Schreibreise mit meinen Schreibfreundinnen machen
- Mein eigenes kleines Wohnzimmer im Haus einrichten
- Noch einmal Skifahren auf den Kaserer Pisten in Hintertux
Meine Anmerkungen zu dieser Liste:
- Sie ist völlig ungeordnet. Alles, was mir in den Sinn gekommen ist, und ich habe es auch so ungeordnet gelassen.
- Manche Dinge sind mir sehr wichtig. Zum Beispiel Island – das ist direkt das erste, was mir in den Sinn kam. Schon als Kind hatte ich den Traum, nach Island zu reisen. Damals stellte ich mir vor, die Reise komplett auf dem Pferderücken zu machen. Aus gesundheitlichen Gründen mache ich mittlerweile Abstriche: Wenn ich ein-, zweimal einen Nachmittag dort reite, bin ich schon stolz!
- Manche Punkte auf der Liste bedürfen einer gewissen Vorbereitung. Wenn du jetzt, inspiriert durch meinen Artikel, Lust auf eine solche Liste bekommen hast und die ersten Punkte vielleicht schon aufgeschrieben hast, schau doch mal, was dir am wichtigsten davon ist. Und ob du dich dafür nicht vielleicht vorbereiten musst.
Ich habe in diesem Jahr, als ich durch Covid einen heftigen GvHD Schub bekommen habe, mich an meinen Island Traum erinnert. Ich habe festgestellt, dass die Zeit läuft – schließlich bin ich ja schon 60. Somit habe ich meine Tochter alarmiert, dass 2023 unser Island Jahr werden soll, habe mir einen Island Reiseführer gekauft und bin schon zweimal aufs Pferd (pony) wieder gestiegen, weil unser Island Besuch auch mindestens einen Ausritt beinhalten soll.
Falls du dich für Island interessierst – kann ich dir den Blog von Sabrina und auch ihren sehr praktischen Reiseführer sehr empfehlen. Vielleicht treffen wir uns ja nächstes Jahr in Island :_) - Manche Punkte sind realistischer als andere. Ich habe jedoch auch die unrealistischen mit in die Bucket Liste aufgenommen. Damit ich sie nicht aus den Augen verliere.
- Ich habe übrigens auch schon einmal eine Bucket Liste des Schreibens verfasst. Da findest du alle Schreibprojekte und Bücher, die ich noch in meinem Leben schreiben möchte. Auch das ist eine schöne Anregung – wenn du ein Hobby hast oder ein Projekt, das dich auf lange Zeit beschäftigt, schreibe dir doch eine Bucket Liste, was du alles dazu noch erledigen möchtest!
Was mache ich jetzt mit der Bucket Liste?
Ich drucke sie mir aus, lege sie mir in mein Arbeitszimmer (das Zimmer, wo ich mich am meisten aufhalte), und werde sie in genau einem Jahr, 2023, nach den Sommerferien wieder herausholen. Und Überarbeiten. Mal sehen, was dazu kommt. Und was ich streiche.
Hast du Lust auf eine Bucket Liste bekommen?
Wie stehst du zu solchen Listen, zu deinen Wünschen, die du unbedingt noch erledigen möchtest? Behöltst du sie im Kopf, oder holst du sie heraus in dein Bewusstsein?
Eines möchte ich dir mitgeben: es macht sehr viel Spaß, sich diese Dinge einmal aufzuschreiben. Es ist Zeit, nur für dich, Quality time, und du hast Schwarz auf Weiß eine Liste in den Händen, die du dir bestimmt gerne noch einmal hervornimmst. Von Zeit zu Zeit.
Hallo Annette,
das ist ein guter Denkanstoß. Man will ja immer so viele Dinge mal machen und verschiebt sie dann doch auf morgen. Meist macht man es dann doch nicht. Sei es, weil man einfach so in seinem Trott ist, oder weil man sich nicht traut. Mir geht es da nicht viel anders als den Meisten.
Allerdings hat sich durch meine MPN-Erkrankung und vor allem durch die SZT sehr viel verändert. Man denkt doch viel mehr nach. Was noch kommt… Du weißt schon! Eigentlich sollte man für die Zukunft wirklich alles in Angriff nehmen, was man immer schon mal machen wollte, bevor es zu spät ist. Ich würde ja gerne, aber… Derzeit leide ich mutmaßlich durch eine GvHD an diversen Schmerzen, die keiner so recht einordnen kann. Ich hoffe, dafür gibt es endlich eine Lösung. Solange ich mich mit diesen Schmerzen rumschlagen muss, habe ich keine große Lust viel zu unternehmen, geschweige denn irgendwohin zu reisen. Wie siehst Du das?
Liebe Grüße Roland
Lieber Roland, vielen Dank für Deine Gedanken zur „Bucket Liste“.
Ich kann dich im Moment sehr gut verstehen, da ich seit ein paar Monaten auch mit Schmerzen zu tun habe, die mir niemand richtig erklären kann.
Ganz aktuell kann ich dir aber berichten, dass ich letzte Woche, entgegen aller Beschwerden und Müdigkeit, mit meiner Familie eine Reise durch Andalusien gemacht habe. Ich habe erlebt, dass ich durch die Ablenkung, durch die schönen Erlebnisse und die vielen netten Gespräche meine Beschwerden fast vergessen konnte. Die Tage waren daher wie ein Traum – und das ist es, was wir als Patienten brauchen: Schöne, intensive Erlebnisse, die stärker sind als Schmerzen oder Schlappheit. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass man es doch versuchen sollte, solche Aktivitäten in Angriff zu nehmen. Es muss ja nicht direkt eine große Reise sein, ein Tagesausflug reicht auch. Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht! Viele Grüße, Annette
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