Lesung Leipzig Buchmesse

Meine Lesung in Leipzig auf der Buchmesse

Am letzten Wochenende war ich auf der Leipziger Buchmesse.

Ich durfte meinen Roman „Annas Blut“, die Geschichte einer Knochenmarktransplantation, in einer Lesung im offiziellen Programm vorstellen. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich sehr glücklich und ein bißchen aufgeregt war, diese Gelegenheit bekommen zu haben.

Wie es dazu kam, und was ich auf der Buchmesse erlebt habe, habe ich in diesem Blogartikel zusammengefasst.

Wie es zu meiner Lesung in Leipzig kam

„Annas Blut“ ist die Geschichte von Anna, einer lebenslustigen Wettermoderatorin, die durch eine Leukämie-Diagnose und nachfolgende Stammzelltransplantation mitten aus ihrem aktiven Leben herausgerissen wird.

Wenn ich nach dem Buch gefragt werde, betone ich stets, dass es keine Autobiografie ist. Es ist ein fiktiver Roman, den ich aber natürlich niemals hätte schreiben können, wenn ich nicht selbst vor einigen Jahren die Therapie der Knochenmarktransplantation als Grenzerfahrung in meinem Leben erlebt hätte.

Da es mir jetzt, einige Jahre danach, wieder gut geht, wollte ich das Thema in einem leicht zu lesenden Buch aufgreifen, um anderen Menschen Mut zu machen. Denn ich selbst habe damals in der Situation der Vorbereitung der Transplantation nach einer solchen Geschichte gesucht. In den Jahren 2017 und 2018 habe ich die Geschichte von Anna und Oliver und Lola aufgeschrieben. Noch mehr zu den Hintergründen und der Entstehungsgeschichte von „Annas Blut“ findest du hier und auch auf meiner Autorenseite.

Im Jahr 2018 hatte ich das unglaubliche Glück, mein Buch in einem Pitch in Berlin verschiedenen Agenturen und Verlagen vorstellen zu können. Ein kleiner Verlag aus Berlin, der Simon Verlag f. Bibliothekswissenschaften, fand die Geschichte gut, und so erhielt ich plötzlich einen Anruf von der Verlegerin.

Wir bereiteten gemeinsam die Veröffentlichung vor, und mitten in der Coronazeit, im April 2021 erschien „Annas Blut“ im Buchhandel und online.

Die Coronazeit machte es leider unmöglich, Lesungen auf großen Veranstaltungen zu halten – wir alle wissen das, denn Messen, Kongresse und das ganze kulturelle Leben wurde eingefroren.

Aber in diesem Jahr 2023 konnte die Leipziger Buchmesse zum ersten Mal wieder live stattfinden. Mein Verlag meldete sich bei mir und fragte, ob ich nach Leipzig kommen könnte, meine Lesung wäre im Programm angemeldet – was ich mit Freuden zugesagt habe.

Leipzig Buchmesse Annas Blut
Annas Blut – auf der Leipziger Buchmesse ausgestellt

Meine Vorbereitungen für die Lesung

Wie aber stellt man ein Buch vor, das von einem so ernsten Thema wie einer Leukämie-Erkrankung handelt? Von einer langen Krankenhauszeit auf einer Isolierstation und von all den Problemen, die ein Patient nach einer solch drastischen Behandlung haben kann und wie er sie bewältigt?
Ich war unsicher, da ich für meine Lesung tatsächlich nur 30 Minuten zu Verfügung hatte.

Ankündigung Lesung Leipzig
Die Ankündigung der Lesung im Programm der LBM 2023

Das Publikum auf der Leipziger Buchmesse sind Leser, Autoren und evtl Medienvertreter. Alles Menschen, die zwar die DKMS kennen, und die Typisierungs-Aufrufe, aber vielleicht gar nicht genau wissen, was mit einer Stammzellspende danach passiert.

Hier wollte ich einsteigen und aufklären, denn das ist der Punkt, für den ich das Bewusstsein schärfen möchte:

  • Zum einen für die Patienten, die eine Leukämie haben und nicht wissen, was auf sie zukommt,
  • Zum anderen für die Spender, die den Prozess der Spende durchlaufen, aber den Patienten, dem sie das Leben retten können, frühestens zwei Jahre danach, in manchen Fällen gar niemals kennenlernen werden.

Die beiden Texte, die ich vorlas waren folgende:

  1. Das Diagnosegespräch, in dem Anna und Oliver von der Diagnose MDS erfahren und von der einzigen Therapie, die Anna heilen kann, die Knochenmarktransplantation.
  2. Der fünfzigste Geburtstag von Anna, der ein paar Wochen nach ihrer Entlassung aus der Klinik stattfindet. An diesem Tag muss sie sich immer noch von allen Freunden und Verwandten isolieren und will ihn mit ihrem Ehemann Oliver alleine verbringen – das meint sie jedenfalls. Es kommt jedoch alles ganz anders …

Zusätzlich zu den Texten beschloss ich, die Therapie der Stammzelltransplantation in zwei einfachen Folien zu erklären. So brauchte ich nicht zu viele Worte zu medizinischen Sachverhalten zu machen – Bilder sprechen manchmal mehr als tausend Worte.

Die Lesung am 29. April in Leipzig

Ich durfte am Samstag, dem am meisten besuchten Tag der Messe, im Literatur Forum der Halle 5 vorlesen. Natürlich war ich aufgeregt, das kannst du dir sicher vorstellen. Ich schaute mir den Raum schon einen Tag vorher an und stellte fest, dass Messeatmosphäre etwas ganz anderes ist, als eine Lesung in einem kleinen abgeschlossenen Raum in Aachen, so wie ich es bereits im letzten Jahr erleben durfte: Der Geräuschpegel vor, neben und hinter dem Lesepult ist immens!

Leipzig Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse war in diesem Jahr besonders gut besucht

Zum Glück gab es ein gutes Mikrofon und Wände, die den Leseraum von den Gängen und den unzähligen Messeständen abschirmten.
Am Abend zuvor setzte ich mich hin und übte meine Lesung – ich sage mal: bis zum Umfallen. Ich wollte mich nicht verhaspeln, stecken bleiben und hatte den großen Wunsch, dass die Menschen, die mir zuhörten, alles verstehen, was in dem Buch steckt.

Lesung Leipzig
Während der Lesung
Nella von Zellenkarussell in Leipzig
Treffen mit Nella von Zellenkarussell

Ungefähr 30 Personen kamen zu meiner Lesung. Sie haben der Einführung meiner Verlegerin Frau Simon gelauscht und anschließend meiner Einleitung und meinen beiden Lesestellen. Besonders gefreut habe ich mich, dass meine Freundin aus Aachen und meine Bloggerfreundin Nella von Zellenkarussel, eine ebenfalls betroffene Patientin und Krebsbloggerin, dabei waren.

Am Ende durfte ich sogar noch das eine oder anderen Buch signieren.

Dein Bonus aus meiner Lesung

Ich weiß, dass Du als Leser oder Leserin meines Blogs nicht unbedingt auf Buchmessen gehst – das Gewusel mit den vielen Menschen ist nicht nur anstrengend, sondern für Menschen mit einer eventuellen Immunsuppression auch riskant.

Falls du „Annas Blut“ aber noch nicht kennst, bist du vielleicht aber an den Lesestellen interessiert.

Du kannst sie deshalb hier herunterladen und in Ruhe lesen, wie Anna ihre Reise durch die Knochenmarktransplantation mit ihrem ersten Besuch beim Arzt beginnt, und was ihr bald nach ihrer Entlassung aus der Klinik zu Hause passiert.

Hier findest du zwei Leseproben aus Annas Blut – exklusiv nur für dich.

Info zu Annas Blut

Wenn du Annas Blut bestellen möchtest, wende dich bitte direkt an den Verlag
Simon Verlag f. Bibliothekswissenschaften
info@simon-bw.de

oder direkt an mich
Hier ist mein Kontakt.

Ich bin oft gefragt worden, ob es eine Fortsetzung zu „Annas Blut“ gibt. Die Figur Anna Wunderle würde sicher noch weitere Geschichten erleben, die erzählenswert sind.

Zur Zeit schreibe ich jedoch an einer anderen Geschichte, an einem Familienroman, der in den 90er Jahren spielt – mein zweites Herzensprojekt, das ich neben meiner Arbeit an meinem Blog und als Biologie-Dozentin mit großer Liebe betreibe.

Ich möchte aber nicht ausschließen, dass ich nach Beendigung dieses zweiten Romans mich noch einmal Anna und ihren Freunden zuwende – ich werde dir hier darüber berichten.

2 Kommentare zu „Meine Lesung in Leipzig auf der Buchmesse“

  1. Kerstin Jelkmann

    Das ist toll, Annette! Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Erfahrung! Ich hatte das Glück, kürzlich eine gebrauchte Ausgabe von Annas Blut zu erwerben (neue habe ich nicht gefunden) und fand den Roman wirklich spannend. Ich war in der Tat traurig, als die Geschichte zuende war, dass ich nicht noch weitere Geschichten von Anna und Lola lesen kann. Und eine Weile meinte ich auch, unbedingt einen Hund haben zu müssen… ;-) Vielleicht irgendwann, denn aktuell passt es noch nicht ganz in unseren Alltag. Viele Grüße und ich freue mich auf mehr, Kerstin

  2. Pingback: 12 Jahre nach Stammzelltransplantation – bin ich wieder gesund?

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