Seit Wochen ist unsere Welt ist auf dem Kopf gestellt. Social Distancing beherrscht unser Leben, unser Verhalten und unser Denken. Als Risikogruppe (hierzu gehören Senioren, Krebskranke Menschen, Asthmatiker, Diabetiker und Patienten mit geschwächtem Immunsystem) halten wir uns besonders an die Abstandsregeln, denn wir sind besonders gefährdet. Dazu: In Deutschland weist etwa ein Drittel aller hospitalisierten Fälle eine Vorerkrankung auf.
Viele Freizeitbeschäftigungen wie Fußball, Fitnessverein, Club- oder Restaurantbesuche, bei denen wir uns entspannen oder ablenken konnten, sind noch eingeschränkt oder untersagt. Reisen und längere Ausflüge über Nacht, meine persönlichen Highlights, können wir nicht antreten. Gerade jetzt, wo wir uns oft alleine fühlen, jeder Tag gleich verläuft, und wir dringend Nähe bräuchten, um die Krise leichter bewältigen zu können, müssen wir auf intensiven Kontakt zu unseren Freunden verzichten.
Wie können wir diese Situation ins Positive wenden? Wie können wir die Zeit des social distancing sinnvoll verbringen?
Düsterer Ausblick: Social distancing ist nicht in wenigen Wochen vorbei!
Die Maßnahmen, die zur Kontrolle des Coronavirus gezogen worden sind, sind starke Einschränkungen für das gesellschaftliche Leben. Von verschiedenen Wissenschaftlern werden zurzeit Modellrechnungen und Simulationen für verschiedene Corona-Szenarien für die nächsten fünf Jahre durchgeführt, die einschätzen sollen, wie sich Maßnahmen verschiedener Art auf längere Zeit auswirken. Als Schlussfolgerung zeichnet sich eine flexible Lösung ab: Phasen von strengen Einschränkungen wie Kontaktreduzierung und Schließung von Schulen und Universitäten wechseln sich mit Lockerungsphasen unter gründlicher Beobachtung ab.
Somit würden die Kapazitätsgrenzen der Intensivbetten nicht überschritten, die Todesfälle reduziert und in der Zeit ohne Maßnahmen sich die übrige Bevölkerung infizieren und die sogenannte Herdenimmunität entstehen. Hinter allem steht die Erkenntnis, dass ein Impfstoff als die beste Lösung angesehen wird, diese unruhigen Zeiten sicher zu beenden. Dessen Entwicklung dauert nach Expertenmeinung mindestens zwölf bis achtzehn Monate, vermutlich sogar länger.
Was bedeutet das für uns in der Risikogruppe?
Die Regeln des Social Distancing werden für weitere Monate für uns wichtig sein:
1. Abstand halten:
Ganz lässt sich der Kontakt mit anderen Menschen sicher nicht vermeiden – sei es aus beruflichen oder aus privaten Gründen. Das RKI rät aber, diesen auf wenige und bekannte Personen zu beschränken, sodass sich Infektionen im Zweifel nachverfolgen lassen.
Dabei gelten zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen: Also mindestens ein, besser zwei Meter Abstand halten und auf alle Begrüßungsrituale wie Händeschütteln und Umarmungen verzichten. Zur Zeit ist außerdem die Verwendung eines Mund-Nasenschutzes im öffentlichen Leben vorgeschrieben.
2. Konsequent und häufig Händewaschen:
Versuchen, sich kaum ins Gesicht zu fassen.
3. Kontakte reduzieren:
Auch ohne strikte Isolation oder Quarantäne gibt es genug Möglichkeiten, den Kontakt mit anderen auf ein Minimum zurückzufahren.
4. Antizyklisch rausgehen:
Die Geschäfte sind wieder geöffnet – schön, dass wir diese Möglichkeit nun wieder haben. Dennoch- wir sollten uns damit zurückhalten. Besser nicht zu Stoßzeiten einkaufen, sondern genau dann, wenn Supermärkte oder Apotheken eher leer sind.
5. Mit Abstand an die frische Luft:
Draußen scheint die Sonne und das Licht und der Sauerstoff tun uns gut! Sogar der Virologie Christian Drosten rät, im Freien spazieren zu gehen, was mit Abstand weiterhin möglich ist.
Wie setzen wir dies sinnvoll um?
Auch wenn es nun schon wieder einige Lockerungen gibt – die Geschäfte haben alle auf, man darf sich wieder mit einer anderen Familie treffen, und viele Firmen können ihre Arbeit wieder hochfahren auf eine volle Arbeitswoche – die Zeit neben der Arbeit ist für viele noch sehr leer. Was tun mit der freien Zeit, die plötzlich entsteht, wenn man nicht den Mannschaftssport wie sonst jeden Mittwoch abend ausüben kann und wenn es noch lange kein denken daran gibt, zur geliebten Chorprobe am Freitag nachmittag zu gehen? Wie können wir diese Situation mit all ihren Einschränkungen ins positive drehen? Indem wir uns etwas vornehmen, was uns gut tut. Dinge ausprobieren, die wir noch nie getan haben, weil uns einfach die Zeit gefehlt hat. Sachen neu lernen, die uns immer schon interessiert haben. Und unsere Umgebung aufmöbeln und schöner machen, damit wir uns noch wohler dort fühlen können.
Ich habe durch meine Einschränkungen nach der Knochenmarktransplantation mit solchen Situationen oft leben müssen. Ich war traurig, dass ich lange Zeit nicht arbeiten konnte und durfte. Und das mir, wo ich so gerne unter Menschen bin!
In dieser Zeit habe ich gelernt, mir etwas zu suchen, was mir Spaß macht. Ein Projekt, ein neues Hobby, ein größeres Vorhaben, was mich lange Zeit begeisterte. Damals begann ich zu nähen, und meine Nähmaschine hat mich durch die ganzen Jahre nach der Transplantation, in denen ich mit meiner GvHD (Graft-versus-Host-Disease, Abstoßungsreaktion des Körpers) zu kämpfen hatte, begleitet.
Wenig später habe ich mit dem Schreiben begonnen. In den ersten Tagen der Corona-Beschränkungen habe ich meinen Blog gegründet.
Dies alles macht mir sehr viel Freude, und solche Ideen möchte ich gerne weitergeben!
Ich habe dafür eine ganze Liste zusammengestellt mit sinnvollen und kreativen Vorschlägen, was man mit dieser Zeit des Social Distancing anfangen kann. Denn wir müssen davon ausgehen, dass wir Menschen in der Risikogruppe uns viel länger mit sozialen Aktivitäten zurückhalten müssen, als andere. Solange es in Deutschland dieses Virus gibt, und kein Medikament oder Impfstoff zur Verfügung steht, werde ich als Risikopatientin mich nicht zu Geburtstagsfeiern, in Theater oder Kino (wenn sie eventuell bald wieder geöffnet sind) oder auf Reisen in Bahn und Flugzeug begeben können.
Die Liste beinhaltet Ideen für Kreativität, Bewegung (drinnen und draußen), fürs Organisieren, Ideen, den Kopf zu beschäftigen und für die Kommunikation auf Abstand mit anderen. Da sie viel zu lang für einen Blogartikel ist, habe ich sie als pdf diesem Artikel beigefügt. Du kannst sie problemlos herunterladen, indem Du Dich für meinen Newsletter anmeldest (einfach Deine E-mail eintragen), dann bekommst Du sie zugeschickt.
Viele Ideen für die Zeit des Social Distancing!
Wie schön ist es beispielsweise, jetzt im Frühling den Garten in einen solchen Zustand zu versetzen, wie er noch nie gewesen ist? Oder nach einer Woche mit Holzarbeiten ein Gartenhaus oder eine Hundehütte geschaffen zu haben?
Oder wem macht es keinen Spaß, sich ein neues Kochbuch zu besorgen und endlich einmal ganz neue, innovative, aufregende Rezepte für eine vegetarische Lasagne auszuprobieren und sich dafür noch das Lob der ganzen Familie einzuholen?
Die Zeiten sind schwierig. Wir dürfen uns aber nicht hängen lassen, und auch nicht leichtsinnig werden. Um davor sicher zu sein, ist es das Beste, sich abzulenken, und am besten mit etwas Positivem!
Wir werden vielleicht in ein paar Monaten gestärkt und beglückt aus den Zeiten von Social Distancing herauskommen und von uns selbst behaupten, dass es sogar etwas Positives war, in diesen Zeiten gelernt zu haben, mit uns alleine glücklich zu sein!
Glücklich in Zeiten von Corona – so sieht die komplette Liste aus.
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Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen
Das wünscht Dir
Annette
Hallo Annette
ich bin Mitglied bei der Blogothek von Janneke. Toll wie Du das alles gemacht hast. Dein Beitrag gefällt mir, super Tipps und Anregungen mit oder ohne Corona. Manchmal ist es nicht einfach sich nicht hängen zu lassen – sobald man sich beschäftigt fühlt man sich wohler. Herzliche Grüße Gabi