Mein erster Roman ist seit dieser Woche veröffentlicht! Ich bin ein bißchen aus dem Häuschen, könnt Ihr das verstehen?
Ein Roman über eine Knochenmarktransplantation, eine Krebstherapie?
Geht das denn wirklich, ein Roman über so ein ernstes, bedrückendes Thema?
Ich will ganz ehrlich sein: Als ich vor 3 Jahren angefangen habe, die Geschichte von Anna zu schreiben, wollte ich einen Roman über genau dieses Thema, die Transplantation des Knochenmarkes, schreiben. Ich wollte diese Grenzerfahrung, die ich am eigenen Leibe erfahren habe, festhalten und in die Öffentlichkeit bringen. Ich dachte, dass mir das leichtfallen sollte, hatte ich doch selbst meine Transplantationszeit in einem Tagebuch genau festgehalten.
Es ist ein Roman geworden, keine Dokumentation oder Biografie
Was aber nun zum Schluss daraus geworden ist, das ist keine Dokumentation eines Krankenhausaufenthaltes. Es ist keine Tagebuch-Story und auch keine bedrückende, düstere Geschichte. Es ist vielmehr ein leicht lesbares, bewegendes Buch, ein ganz normaler Roman mit einem Anfang, einem Spannungsbogen, einem Wendepunkt und einem Happy End! Annas Blut ist die Geschichte einer Frau in den Endvierzigern, die in eine heftige Krise gestürzt wird und sich aus dieser wieder herausrappelt.
Vielleicht stehst Du auch vor einer Krebstherapie, vor eine Operation oder ähnlichem? Vielleicht möchtest Du Dich ablenken von Deinen eigenen Sorgen und Dich hineinfühlen in Anna Wunderle, die eine sehr harte Therapie vor sich hat? Dann geht es Dir genauso wie mir, als ich vor 9 Jahren meine Diagnose bekam und nach Literatur zum Thema Leukämie oder Tranplantation gesucht und nicht gefunden habe.
Warum ich die Romanform gewählt habe
Ich habe bewusst die Romanform gewählt, weil ich glaube, dass meine Leser hier einen größeren Mehrwert aus der Geschichte ziehen. Dass sie von außen miterleben, wie es sein kann. Und was man falsch und richtig machen kann. Eine Geschichte, die diese Learnings erzählt, bleibt mehr im Gedächtnis als eine langweilige Krankenhaus-Broschüre. Finde ich.
Kennst Du die Geschichte: Das Schicksal ist ein mieser Verräter? Es ist eine hinreißende Geschichte. Zwei Teenager, beide sterbenskrank, finden zueinander. Auch hier wird die Krebserkrankung thematisiert, sie steht die ganze Zeit hinter der Handlung und schwebt wie ein Damokles Schwert über den beiden liebenswerten Hauptfiguren. Auch diese Geschichte hat mich inspiriert – ich habe sie bestimmt zweimal gelesen und mindestens einmal den Film gesehen. Weil sie mir so gut gefallen hat, habe ich mich für die Romanform entschieden. Nur, dass in „Annas Blut“ die Protagonisten nicht so jung sind. Und dass nicht eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern die persönliche Entwicklung der Hautfigur Anna.
Das Buch soll keine Angst machen, deshalb berichtet es nicht 300 Seiten lang über Situationen im Krankenhaus. Die Krankenhausszenen beschränken sich nur auf einen kleinen Teil der Geschichte. Sie sind authentisch, denn durch mein eigenes Erleben und durch meinen Austausch mit anderen Patienten konnte detailliert über die Gefühle und Empfindungen meiner Hauptfigur Anna während der Transplantation schreiben.
Mehr wird nun nicht verraten…
Nun habe ich viel über die Geschichte geschrieben und überlasse meinen Lesern alles weitere dazu. Ich muss gestehen, ich bin heute nicht nur stolz und zufrieden. Ich bin auch ein klein wenig unsicher und frage mich – Was sagen wohl die ersten Leser zu der Geschichte? Ob sie wohl allen gefällt? Gibt es vielleicht die eine oder andere Textstelle, die nicht so gelungen ist? Habe ich nicht zu viel von mir selbst preisgegeben in dieser ja doch sehr persönlichen Geschichte?
Wahrscheinlich sind solche Zweifel normal, nach einem Projekt, das mich drei Jahre lang beschäftigt hat. Eine Geschichte, die ich monatelang in meinem Kopf hin und her gedreht habe, und dessen Dialoge ich zum Teil rückwärts aufsagen kann.
Nun lasse ich meine Bedenken hinter mir und freue mich einfach, dass diese Woche mir meinen Glückstag beschert hat, weil „Annas Blut“ erschienen ist. Und weil Anna nun in Eurer Phantasie ihre Reise durch die Knochenmarktransplantation antreten wird.
Wenn Du mehr zu meinem Roman über Anna wissen möchtest, schaut doch einfach hier auf dem Blog auf meine neue Seite „Annas Blut“. Und bitte schreib mir, wenn Du das Buch mit einer Widmung bei mir bestellen möchtet. Alles ist möglich, und ich freue mich über eine Nachricht von Dir!
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